Auf dem Weg nach Palästina und trotzdem Skowatsch

Wenn Heuschrecken für ihre Überzeugungen alles riskieren


Ich war heute kurzzeitig (zu mehr hatte ich keine Zeit, Ihr werdet erfahren warum) beim Netto. Ja, genau, beim neuen Netto und es hat sich viel geändert.
Die wichtigste Einrichtung eines jeden Ladens ist draußen - der Pfandautomat. Und es geht IM Uhrzeigersinn durch‘s Geschäft. Aber darum geht es ja gar nicht, es geht um die Bibel, um nichts Geringeres. Um die Bibel. Noch genauer um die Heuschreckenplage die Moses über Ägypten bringen sollte. History Repeating, wie es Shirley Bassey mit Hilfe von Yello sang. Boris halt.
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Als relativ hilfsbereiter Mensch und ausgesprochener Tierkenner habe ich, ich bin ein wenig am Schwitzen weil ich gerade noch auf dem Weg ins Palästinensischen war, beim neuen Netto (Ihr wisst ja: Pfandwirtschaft außen) einen neuen Freund getroffen - einen Hupfer der uns Animalogen besser bekannt ist als „Orthoptera“.
Gewiss, er war geschickt verkleidet als Gras- oder Heuhüpfer, es nutzte ihm aber nicht viel. Da ich mich wie einst Dr. Doolittle durchaus in der Welt der Tiere verständigen konnte merkte ich schnell, dass ich es mit einem völlig entkräftigten Tier zu tun hatte, die Artikulation war von starkem körperlichem Verfall gekennzeichnet. Er tat mir leid, ein diagnostisches Erschrecken brachte keinen Hupfer als Ergebnis, die Lage war also ernst.

Heuschrecken sind Halbwandler

Er murmelte etwas vor sich hin, meinte Israel aber dafür sei es wohl etwas zu spät weil er sich verflogen habe. Deswegen Palästina, seine Kollegen seien ja schließlich schon unterwegs und er würde sich halt dann unterwegs zu ihnen gesellen. Er zog also wirklich in den Kampf, um den Heuschrecken zu mehr Bedeutung zu verhelfen.

Gesagt, getan, er klammert sich fest und ich ich gab meinem Power-Haflinger die Sporen.
Unterwegs mussten wir ein paar mal den Staub aus den angesengten Gliedern schütteln, aber wir waren wohlauf. Es ging uns gut und bei jeder Pause merkte ich, dass seine Kräfte zurück kamen. Die Artikulation wurde besser und er sprach sogar davon dass er es lieber hätte, seine Kampfgefährten würden nicht merken dass er auf seinem Weg in die Schlacht Hilfe gebraucht hat.

Wir steuerten, schon ziemlich ermüdet, auf Rötz zu und nach der Eixendorfer machten wir wieder mal eine Rauchpause. Ich merkte schon dass er etwas quengelig wurde und auch die köstliche Selbstgedrehte ablehnte und plötzlich war er weg.
Kurz nach seinem überstürzten Start drehte er noch einen halsbrecherischen Kreis um meinen unbehelmten Kopf und rief ein paar Worte, die ich nicht mehr ganz verstand weil es im Kriegsgeschrei unterging.
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Ich hoffe er findet seinen Weg oder wenigstens einen anderen Haflinger-Besitzer, möge die Macht mit ihm sein.

Skowatsch!


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